Faro Montenegro; Gedanken
I didn't wanna stay
I didn't wanna stay
But I didn't wanna leave
I didn't wanna please
Anymore
And those nights just kept turning to day
And nothing ever seemed to change
And it was just that impossible way
You had of making everything seem so strange
I didn't wanna stay
But I didn't wanna leave
I didn't wanna please
Anymore
And those nights just kept turning to day
And nothing ever seemed to change
And it was just that impossible way
You had of making everything seem so strange
Immaculate Machine/No way out
Wie beginnt man mit einem Text, über den man sich
Gedanken gemacht hat und bei dem man sich fragt, ob er nicht zu privat ist,
oder zu offen, oder nicht offen genug? Wie schreibt man über etwas, was in
einem passiert, was man von der Außenwelt fernhält, denn da hat es nichts zu
suchen. Oder hat es das eben doch? Genau deswegen? Und wo fange ich an? Unten geht es weiter..
Eine Woche war ich in Faro Montenegro, ein wirklich ganz
wunderschöner Ort, der im April scheinbar eher norddeutsches Wetter hat, aber
irgendwie in schön. Da ist der Wind, der einem um die Ohren weht, der Regen,
der die Straßen flutet und die angenehme Wärme der Sonne, wenn sie sich
zwischen den Wolken blicken lässt. Eine Natur, zwischen Orangenbäumen, Kakteen
und lauter bunten Vögeln, Hunde, die bis in die Nacht hinein bellen und einen
vom Schlafen abhalten, menschenleere Wege am morgen und das rauschen der
Flugzeuge über dem Kopf. Alles zu Fuß erreichbar, ein winziger Hafen, und jede
Menge verstecke Ecken, in denen man sich und die Zeit und alles um sich herum
vergessen kann.
In den Gedanken versinken, sich in ihnen verstecken, sie
mit dem Wind fortwehen lassen kann. Teilweise. Den Alltag vergessen.
Den Alltag, der mich so aufgerieben hat, dass der Urlaub
nötig war, oder eher wie eine Flucht daherkam. Raus aus dem Grautönen, raus aus
dem Karussell aus Gedanken, Hoffnungen, Erwartungen und Enttäuschungen. Nichts
davon hat aufgehört sich zu drehen, es ging eher um das entschleunigen.
Unter Menschen sein / Verloren / Denn wie soll ich /
Gefunden sein / Und gehalten / Wenn Menschen gehen / Oder gar /
Gar nicht erst
bleiben / Wie wollt ich nur / Zu viel? / Wie konnt‘ ich nur / Nicht
verloren / Sein wollen / Und gehalten
Was tust du, wenn du Leer bist, dich einfach nur leer
fühlst, dein Kopf nichts mehr hergibt und dein Körper trotzdem ruhelos ist? Wenn
da so viele Worte in dir sind, die raus wollen und auch raus müssen, aber du
überfordert bist, mit der Auswahl und dann einfach nur still bist?
Was tust du, wenn du unter Menschen stehst, dein Herz
rast, dein Herz rast und pocht, du schluckst, schluckst und stehst fest, wie
angewurzelt dort, machtlos, irgendetwas zu tun, ein Unwohlsein spüren, ein:
„Hilfe, Hilfe, kann mich irgendjemand sehen, ich bekomme kaum Luft, ich kann
nichts sagen, ich kann kaum atmen.“ Was
tust du, wenn du plötzlich losweinst. So aus dem nichts, ohne einen
ersichtlichen Grund, wenn keiner dich sehen kann, und du die Tränen versuchst,
weg zu atmen, sie zu verstecken? Was tust du, wenn frische Luft und
stundenlange Spaziergänge dir nur sagen: „Wann verschwindet du endlich? Aus
diesem Leben, aus dieser Stadt, aus dir selbst, keine Ahnung, warum tust du es
nicht endlich? Hau‘ doch endlich ab.“ Und du antwortest: „So einfach ist das
nicht, ich kann ja nicht einfach gehen, ich kann ja immer noch geradestehen,
immer noch zeigen wie stark ich bin.“ Was ist, wenn du es manchmal einfach
nicht bist? Wenn du manchmal verzweifelt bist. Und du dich fragst, ob da
draußen irgendjemand ist, der dich vermissen würde, wenn du nicht mehr bist. Ob
irgendwer jemals ein Ort ist, an dem du nicht stark sein musst, an dem es okay
ist, auch mal kurz Pause zu machen.
Was tust du, wenn du gegen deine Angst angehst und alles
was dir entgegenkommt, Unsicherheit ist? Wenn du vergeblich versuchst, alles zu
versuchen, und nichts dir gelingt.
Wenn du dich fehl am Platz fühlst. Einfach falsch wo du
bist, deine Aufgaben, so einfach sie sind, dich überfordern oder dich nicht
auslasten oder gar unterfordern.
Und du weißt all das, du weißt das du dir all das im Kopf
selbst erschaffst. Das du weniger nachdenken solltest, weniger grübeln, weniger
Interpretieren, in das was die Menschen um dich herum so tun, denn das meiste
davon, hat rein gar nichts mit dir zu tun.
Wüsste ich Antworten, ich würde sie verraten und teilen,
mit all denen, für die sich die Erde an manchen Tagen auch einfach viel zu
schnell dreht. Und wüsste ich, was ich dagegen tun kann, würde ich es auf der
Stelle machen. Vielleicht ist das einfach menschlich, nicht stark, nicht
schwach, einfach nur menschlich. Und ganz ehrlich, wer bekommt nicht manchmal
Panik, bei dem was da draußen passiert, beim Anblick, dieser kaputten Welt,
beim zusehen und nichts tun können, gegen all die Dinge, die so ungerecht sind,
nicht nur für einen selbst. Ich fühle mich Ohnmächtig.
Die Pläne (mag bei vielen viel präziser sein, aber die
Erfahrung zeigt mir, Pläne gehen ohnehin meistens schief).
Erstes: alleine vereisen, in ein fremdes Land gehen und
sich nicht verlaufen.
Zweites: (Weiter)Leben. Einfach wieder von vorne beginnen
ist halt nicht drin‘.
Drittens: laute Gitarren und Wein (Bier, Gin und so
weiter), betäuben nur kurz deine Sinne. Aber immerhin.
Was ich jetzt mache? Weiter, was sonst? Das ist doch, was
man so tut, weitermachen, das Licht am Ende des nächsten und des übernächsten
Tunnels suchen. Es ist ja nicht so, dass man wirklich eine Wahl hätte, man kann
nur wählen, auf welchem Weg man weitergehen möchte. Und dann ist da dieses: manchmal
trotzdem Lachen. Und machen. Eigentlich der beste Plan, den man für
sein Leben haben kann. Und ein bisschen hoffen.
..
Schön! <3 Kann ich eigentlich fast so unterschreiben.
AntwortenLöschen